Montag, 26. Dezember 2011

Frohe Weihnachten!


Was macht man, wenn man in einem fremden Land, einer fremden Stadt, ganz alleine im Dunkeln durch die Straßen irrt, weil man an der falschen Bushaltestelle ausgestiegen ist, obwohl man doch zu einem Weihnachtsgottesdienst eingeladen ist? 
Man holt tief Luft, betet und ruft sich dann ein Taxi.

So ging es mir letzten Sonntag. Auf meinem Weg von Burnaby nach Coquitlam zu einem Konzert einer meiner Freundinnen ist vieles schief gelaufen, aber am Ende hat doch noch alles geklappt und ich bin sicher zum Konzert gekommen :)

Letzte Woche habe ich von einer Wiens-Familie zu der anderen gewechselt, für zwei Wochen, da die Familie, mit der ich bis jetzt gelebt habe, ihre Weihnachten in Mexiko verbringt. 
Mir gefällt es hier in Burnarby mehr als gut. Ich wurde super lieb in der Familie aufgenommen und mit meinen zwei neuen Schwestern hier, Heather und Deborah, verstand ich mich von Anfang wirklich gut. Ich habe die Mädels hier alle einfach nur lieb, was kann man sich mehr wünschen?
In den letzten Tagen würde ein Weihnachtsfest nach dem anderen gefeiert und es war total interessant zu sehen, wie Kanadier ihr Weihnachtsfest feiern, obwohl sie es doch nicht viel anders ist als wir tun. Der einzige Unterschied ist vielleicht dass die Bescherung am 25. Dezember stattfindet und sie kleine/große Socken über den Kamin hängen, um da allen möglichen Klüngelkram zu verstecken und verschenken. Ansonsten wir hier auch viel gegessen, viel gelacht und die Familie ist zusammen.

Es ist ziemlich komisch in einem fremden Land zu sein und Weihnachten zu feiern, besonders weil man seine eigene Familie nicht bei sich hat, aber es war nicht so schlimm wie ich's mir vorgestellt habe. Natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde sehr, keine Frage, dennoch wurde ich super herzlich aufgenommen und gerade die zwei Mädels schenken mir hier so viel Liebe, dass es mir nicht man ganz so schwer fiel, die übliche Weihnachtsvorfreude zu spüren.

Ich bin Gott unglaublich dankbar für die letzten Wochen und vor allem für Weihnachten und ich hoffe, ihr hatte auch alle eine tolle und erholsame Zeit. Ich wünsche euch allen super, tolle, frohe und gesegnete Weihnachten!







  

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ein Dollar (Zwölf Cent) Store

Hat sich jemand schon jemals gefragt, wieso der ein Euro Laden ein Euro Laden heißt? Interessante Frage oder? Nein, eigentlich nicht.
Die Antwort zu dieser Frage ist es nämlich mehr als einfach. Wenn man ein Produkt in diesem Laden kaufst, bezahlt man ein Euro. Für mich ganz logisch. Für die Kanadier wohl nicht so.

Vor einiger Zeit bin ich nichtsahnend in den „Dollar Store“ gegangen, in der Hoffnung schöne, nette und qualitätslose Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Pustekuchen, Luka, Pustekuchen. Als ich dann endlich mit meinem Artikel vor der Kasse stand, scannte die Kassiererin ihn ein und sagte: „Ein 1,12 Dollar bitte“. Ganz bedröppelt sagte ich: „Wie bitte?“
1 Dollar 12. 1,12 Dollar.
Ich bin mir ziemlich sicher, die Kanadier haben den Sinn des Dollar Stores nicht verstanden. Aus unerfindlichen Gründe wollen sie nämlich noch Steuern für den gekauften Artikel einsacken, was dann genau 1,12 Dollar macht. Natürlich habe ich das nicht einfach so stehen gelassen. Ich habe mich dann noch ein bisschen mehr mit der Kassiererin unterhalten und ihr vorgeschlagen, ich Laden doch mal umzubenennen, sonst ist das doch eine Veräppelung. Ich bin mir ziemlich sicher, ich habe gut gewählte und wahre Argumente benutzt und hoffe doch, dass sie sich meinen Vorschlag zu Herzen genommen hat.

In den letzten Wochen ist nicht viel Neues passiert. Alles ist beim Alten, wir haben momentan viel in der Schule zu tun. Letzte Woche haben meine Kleingruppe und ich zusammen den Jugendgottesdienst gestaltet, alles hat super geklappt. Wir hatten einen tollen Gottesdienst mit viel Gesang und ich habe sogar mein Zeugnis erzählt. Ich fühle mich hier super wohl. Selbst das „Englisch-Sprechen“ vor so einer großen Menge Menschen hat mir nichts ausgemacht.
Ich bin Gott sehr, sehr dankbar, dass ich hier so eine wundervolle Zeit habe, am meisten bin ich für meine Familie und Gemeinde dankbar.


Vielleicht könnt ihr noch weiter für die Nächsten 2/ 1,5 Monate beten. Ich versuche jeden Atemzug zu genießen :)