Mittwoch, 31. August 2011

Die Geschichte von der einsamen Nutella und die Angst der Menschen durch Maschinen ersetzt zu werden

Hier sitze ich nun im Flugzeug auf dem Weg nach Kanada. Eigentlich kaum zu fassen und trotzdem wahr. Mir geht es wunderbar. Alles hat super funktioniert. Gerade gehen die Lichter aus, damit die Leute schlafen können, gut dass ich meinen Laptop hier noch leuchten habe. ;)
Nach dem kurzen Verabschieden am Düsseldorfer Flughafen war ich völlig auf mich allein gestellt. Das mag ich. Ich stellte mich an der Schlange für die „Durchsuchung“ an. Alles wurde durchleuchtet. Und nahm die Geschichte der einsamen Nutella ihren Lauf, die jetzt immer noch in Düsseldorf auf ihr Glück warten muss, während ich hier im Flugzeug sitze und Musik höre. Meine Mama hat extra so eine Milch-Schoko-Nutella für meine Gastschwester Natasha gekauft, die mag sie nämlich total gerne. Leider haben Papa und ich nur nicht bedacht, dass sie auch in die Koffer gesteckt werden muss, weshalb sie traurigerweise im Handgepäck landete. Wie gesagt, da blieb sie aber nicht lange. Falls Natasha plötzlich meinen Blog liest und ihn dann auch noch auf deutsch versteht: Tashi, tut mir leid, ich hätte besser auf deine Nutella achten sollen.
Jetzt ist sie dort in Deutschland und ich hier über Grönland. Im Flugzeug auf dem Weg in ein wunderbares Land. :)
Der erste Flug von Düsseldorf nach London lief völlig problemfrei ab. Ich war relativ müde, deswegen versuchte ich ein bisschen zu schlafen, was aber natürlich in einer peinlichen Aktion enden musste. Ich lehnte meinen Kopf an den vorderen Sitz an, und der Mann der darauf saß war wohl ein bisschen hibbelig. Er sitzt jetzt auch wieder in meinem Flugzeug, fliegt mit seinem deutschen Freund auch nach Kanada. Na ja, auf jeden Fall musste er, als ich gerade eingeschlafen war, ruckartig aufspringen. Der Stuhl flog nach der plötzlichen Gewichtsabnahme ein bisschen nach vorne und ich, die ich meinen Kopf während des schlafens nicht steuern kann, flog mit und knallte schön gegen die Lehne. Ich hoffte sehr, dass die beiden Japaner/Thailänder oder was auch immer neben mir saß, das nicht allzu sehr mitbekommen haben. Die beiden waren auch ein bisschen dösig und ich habe mich schnell schnurstracks hingesetzt, als ob nichts gewesen wäre. Wer weiß, wer weiß. :)
Endlich am Flughafen Heathrow angekommen, war gleich alles ganz anders. Dort waren so viele Menschen, Wahnsinn. Und es war extrem warm im Flughafen. Ein viel größeres Durcheinander als in dem wunderbar geordnetem Deutschland.
Noch eine kleiner, für mich aber wichtiger Unterschied der englischen Flughäfen zu den deutschen ist, dass wenn man durch dieses kleine Tor geht, bei dem man „durchleuchtet“ wird und es piept, dann kommt man nicht wie in Deutschland ungeschoren davon, nein, nein. In Deutschland gibt es wunderbare Geräte die einen dann abtasten und immer piepen wenn sie Metall entdeckt haben. In England haben die Menschen vermutlich Angs,t endgültig von Maschinen ersetzt zu werden, und tasten dich deshalb selbst ab. Von oben bis unten mit ihren Händen. Vielleicht könnte ihr euch vorstellen, dass ich sehr froh darüber war, dass bei mir nichts gepiept hat.
Ich möchte mich gar nicht weiter beschweren, denn im Endeffekt hat die British Airways wirklich was zu bieten. Jeder hat einen eigenen Monitor in seinem Vordersitz und kann selber entscheiden, was er gucken, hören oder erleben möchte. Es gibt eine unglaublich riesige Filmauswahl, von „Diary of a wimpy kid“, über „Thor“ bis zu „Meine erfundene Frau“. Ich war auch total überrascht, denn auch „the big bang theory“ und „Glee“ haben sie hier im Angebot. Und sämtliche Musikalben wie von Adele oder Foo Fighters. Das macht mich wirklich glücklich. :)
Momentan höre ich mir einfach schön die Beatles an und mein Monitor sagt mir, ich habe noch 5 Stunden und 58 Minuten zu fliegen. Das stört mich aber nicht, ich fühle mich hier wohl. Ich habe tolle Sitznachbarn und mein Handgepäck ist voller wundervoller Erinnerungen, die tolle Menschen mir mit auf den Weg mitgegeben haben, vielen Dank dafür. :)
Ich bin sehr gespannt, was mich in Kanada erwarten wird und freue mich schon auf eine schöne Zeit. 
Bis dahin, liebe Grüße an die Nutella, ich werde mich jetzt vermutlich etwas ausruhen, die Nacht war nicht überaus lang. :D



Standort : 5107 km von Vancouver entfernt, direkt über Greenland, 10668 Meter in der Höhe :)

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